Page 5 - Im Dialog für die Zukunft
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DATEN UND FAKTEN
IM DIALOG FÜR DIE ZUKUNFT
Organisationen überdenken sich selbst, um für die Heraus- forderungen einer nachhaltigen Zukunft gerüstet zu sein. Das Ziel ist, den gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben, indem Räume, Prozesse und, mehr denn je, die Rolle der Menschen innerhalb und außerhalb von Unternehmen verändert werden.
„Planet Centric Future“ ist ein weit verbreitetes Schlagwort, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Im Gegensatz zum „nutzerzentrierten“ Ansatz, der im Verdacht steht, die Welt an den Rand einer ökologischen Kata- strophe gebracht zu haben, soll der „planetenzentrierte“ Ansatz einen systemischen Perspektivwechsel bewirken. Die Interessen des Plane- ten, der Menschen und der nicht-menschlichen Gemeinschaften, die von ihm abhängen, stehen im Mittelpunkt des Prozesses. Einen ersten Impuls erhielt dieser Ansatz mit der von den Vereinten Nationen ver- abschiedeten „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ 1, die einen Entwurf für Wohlstand liefert, in dem ökologische und soziale Nach- haltigkeit als zwei Seiten derselben Medaille Hand in Hand gehen. Weit vor dem Ausbruch der Epidemie hat auch die Europäische Union eine Reihe von Instrumenten 2 und Initiativen wie den „Green Deal“ 3 einge- führt, um den Wandel voranzutreiben und Organisationen bei dieser Aufgabe zu unterstützen.
Allen diesen Initiativen gemeinsam ist die Vision, dass das Streben nach einer nachhaltigen Zukunft eine Neugestaltung fast aller Aspekte unse- res Lebens bedeutet, und dass Unternehmen zusammen mit Regierun- gen und kulturellen Einrichtungen dabei eine wichtige Rolle spielen. Auf der Grundlage dieser Perspektive haben viele Unternehmen ihr Verhalten von der passiven Befolgung immer restriktiverer Vorschriften auf die aktive Steuerung des Wandels umgestellt, um den Menschen und dem Planeten eine Stimme zu geben und – nicht zuletzt – um Sichtbarkeit und Vorteile gegenüber ihren Konkurrenten zu erlangen.
Um ihr Ziel zu erreichen, formulieren die Unternehmen nicht nur ihre Dienstleistungen und Produkte, sondern auch ihre Prozesse neu und definieren eine andere Rolle für die Menschen und Gemeinschaften, mit denen sie zusammenarbeiten. In vielen Organisationen herrscht die Vorstellung, dass „Unternehmen nur existieren, um die Rendite für die Aktionäre zu maximieren“, zumindest neben der Bedingung, dass „sie die Kunden an die erste Stelle setzen und in ihre Mitarbeiter und Gemeinschaften investieren müssen“ 4. Es ist nicht genau das Modell „Profit, People, Planet“ für die Wertschöpfung, das John Elkington 1994 5
VERLAGERUNG DER SOZIALEN VERANTWORTUNG
DATEN UND FAKTEN 5
EIN GUTER
MITBÜRGER SEIN und die Lebensqualität in der Gemeinschaft verbessern.
Philanthropische Dimension
ETHISCH VERHALTEN
und tun, was richtig, fair und korrekt ist, um Schaden zu vermeiden.
Ethische Dimension
DAS GESETZ ACHTEN
und sich an die Regeln, Gesetze und Vorschriften der Branche halten.
Rechtliche Dimension
PROFITABEL SEIN
und in die Gemeinschaft investieren, indem Arbeitsplätze geschaffen und lokale Organisationen unterstützt werden. Ökonomische Dimension
Verlagerung der sozialen Verantwortung
Quelle: basierend auf „Carroll's Pyramid of CSR“ von Archie B. Carroll, 1979/1991
ERFORDERLICH ERWARTET ERWÜNSCHT